Bericht über den 7. Lötschentaler Workshop 2014


Thema: Glaube II – Glaube-Tod-Rituale

Auf Wunsch der Teilnehmerinnen war das dreitägige Weekend ein Fortsetzungs-Seminar, nochmals zum Thema „Glaube“ auf schicksalspsychologisch-spiritueller Basis – diesmal mit dem Untertitel „Glaube-Tod-Rituale“.

In Theorie und Selbsterlebnisberichten setzte sich die Gruppe mit dem Prinzip der echten Rituale in verschiedenen Religionen und Ländern aber auch mit der Bildung von Ersatzritualen oder Tabus (als rituellen Verboten) auseinander.

Insbesondere Rituale um Sterben und Tod, so z. B. auch die Funktionen der Klageweiber sowie die seelische Ablösung von Toten wurden in Form einer spezifisch „schicksalspsychologischen Ritual-Analyse“ studiert.

Eigene Erlebnisse mit Sterbenden und Toten wurden ausgetauscht und die Life-arbeit der Kursleiterin mit einer Teilnehmerin zum Thema „Angst vor Kindstod und damit dem Betreten eines Tabubereiches“ beeindruckte sehr – unterstützt durch Lektüre von Elisabeth Kübler-Ross zu diesem Thema.

Den ganzen Workshop begleiteten selbstgestaltete Rituale der einzelnen Teilnehmerinnen: wie indonesische Rituale, indisches Essensritual mit einem grossen, gemalten Mandala-Bild, Teeritual und das Ritual eines gemeinsamen „Schweige-Zmorgens“ nach dem Vorbild christlicher Klöster.

Das verbale Gebets-Ritual des aramäischen Vater-Unsers von Jesus nach den Unterlagen und zum Gesang des christlichen Sufis Neil Douglas Klotz durchzog den ganzen Workshop bis zum getanzten Amen eines wiederum sehr dichten, intimen Wochenendes – drinnen in der heimeligen Blockhaus-Stube oder draussen in der Natur, wo uns der Wettergott in diesem nassen Sommer recht gnädig war.

Auch dieses Jahr nämlich stattete die Gruppe dem von ihr neu errichteten Holz-Kreuz auf der Allmend von Ried einen Besuch ab und beging ein selbst kreiertes Ritual der Altarerstellung samt Opfergaben sowie eine Kraftübertragung vom alten, brüchigen Kreuz auf das neue.

Des Weiteren brachten die persönlichen Darstellungen der eigenen Glaubensentwicklung aller seit dem letzten Workshop eindrückliche Vielfalt und Nähe.

Ines Grämiger

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