Sommerserenade 2007

Ehrennadel der Stiftung Szondi-Institut für Ines Grämiger, lic. phil.

An der diesjährigen Sommerserenade fand im Kreise von Ehrengästen und Serenade-TeinehmerInnen die Uebergabe der Ehrennadel, genannt „Szondi-Nadel“, an Ines Grämiger, lic. phil. statt. Diese Ehre gebührt ihr als Dank und Anerkennung ihres grossen und aktiven Engagements für unser Institut.

Ehrennadel
(Laudatio und übergabe der Ehrennadel durch Esther Genton, rechts)

 

Laudatio von Esther Genton

Liebe Ines, liebe Szondi-Freunde, liebe Freunde von Ines

Die Sommerserenade am Szondi-Institut ist ein ganz spezieller Fest- und Feiertag, denn heute wird die 4. silberne Szondi-Ehrennadel an Ines Grämiger verliehen. Zu dieser Feier begrüsse ich namentlich Prof. Ulrich Moser, Prof. Detlev von Uslar, Prof. Andreas Vogel, Werner Binder ö. et un chaleureux bienvenu à nos amies szondienne du groupe Lausanne!

Sie sind alle gekommen, um an dieser Sommerserenade die 35-jährige Tätigkeit von Ines Grämiger am Szondi-Institut zu würdigen. Es ist ein breiter Fächer von Tätigkeiten, die wir in allen Facetten noch genauer beleuchten werden.

Doch vorerst möchte ich mich nun Ines zuwenden und zwar im Speziellen ihrem Namen. Welches „Orakel“ steht wohl hinter dem Namen Ines, den ihre Eltern für sie ausgesucht hatten? Der Zufall wollte es, dass ich in meinen Ferien auf der Blumeninsel Madeira in einer kleinen Papeterie auf diese Namensbeschreibung stiess, zwar auf portugiesisch, doch frei übersetzt heisst es da: Ines ist unabhängig, autonom.

„Sie ist leidenschaftlich fasziniert von fernen und unbekannten Welten. Mutig verfolgt sie ihre Ideen und bahnt sich ihren Weg. Sie verteidigt heroisch ihre Freiheit“! Angetan von seiner Arbeit recherchierte mein Uebersetzer weiter und ergänzte aus einer anderen Quelle weitere Eigenschaften zum Namen Ines. Ines liebt die Schönheit und Harmonie , sie liebt die Liebe, die schönen Objekte.

Sie hat eine Leidenschaft für Reisen, Abwechslung und alle Bewegung im Leben. Sie ist empfindsam, gewandt und diplomatisch, sie sucht vor allem die Vereinigung und ist bereit, vieles dafür zu tun. Trotzdem neigt sie nicht zur Gefälligkeit und von demjenigen, dem sie gibt, erwartet sie alles, insbesondere die Fähigkeit, sich zu entwickeln, sich selbst in Frage zu stellen. Und sie ist bereit, diese Herausforderung auch für sich anzunehmen.“

Ich lade Sie nun dazu ein, mit mir zusammen einen Blick zurück auf den schulischen und beruflichen Weg von Ines Grämiger zu werfen. Auf diesem Weg werden wir auch Menschen begegnen, welche den beruflichen Werdegang von Ines begleitet und geprägt haben. Es sind dies „ihre Lehrer“, ihre Professoren, welche durch ihren leidenschaftlichen Eifer und ihr Feuer im Vermitteln ihres Faches die wissenshungrige Studentin begeistert haben.

Der Funken hat gezündet!

Ines wurde 1946 in Chur geboren und ist in St. Gallen aufgewachsen, wo sie auch das Gymnasium besuchte und tüchtig griechisch lernte. Im Jahre 1965, kurz vor Abschluss des Gymnasiums, in einer Philosophiestunde bei ihrem geschätzten Prof. Otto Ries, schlug es bei ihr wie der „Blitz“ ein, wie Ines es mir in einem Gespräch schilderte. Prof. Ries war ein dem Leben zugewandter und interessierter Mensch, der den jungen Maturanden ganz praktische Ratschläge gab, wie sie das Leben hautnah erfahren könnten, so z.B. im Gerichtsmedizinischen Institut. In dieser Klasse sass aber auch ein Junge, mit dem sie eine platonische Liebe verband..

Als der Professor seine Schüler aufforderte, von ihren Erfahrungen mit interessanten Menschen zu sprechen, erzählte dieser junge Mann von Leopold Szondi und der Schick- salsanalyse. Das Wort Schicksal war gefallen: Das war es. Es war etwas Geheimnisvolles, Magisches, und dann das Wort: Analyse. Das gefiel Ines, neugierig machte sie sich auf den Weg, die Welt der Humanwissenschaften zu entdecken!

Ines begann 1965 ihr Psychologiestudium in Zürich. Die ersten Semester empfand sie als eher langweilig. Statistik und Wahrnehmungspsychologie, das entsprach nicht dem, was sie gesucht hatte. Eines war sehr früh klar, Ines hatte grosses Interesse an der Kasuistik, sie wollte etwas psychologisch verstehen, die reine Statistik gehörte für sie ausschliesslich zur Pflicht!

Sie hörte davon, dass Szondi einen Vortrag an der ETH hielt. Kurz entschlossen besuchte sie diesen Vortrag. Und dort, in der kleinen Aula sah Ines Leopold Szondi zum ersten Mal. Er sprach mit emotioneller Beteiligung und Begeisterung über den „Katzenmann“. Ines war begeistert, das alles war geheimnisvoll, hintergründig, spannend wie in einem Krimi! Das emotionale Engagement, das Feuer, die Rhetorik, die Ueberzeugung, die Begeisterung von L. Szondi, seine Authentizität, aber auch das detektivartige Suchen und Dranbleiben bei der Verfolgung einer Annahme, machten ihn zum vielseitigen, genialen, ganz und gar nicht gewöhnlichen Lehrer. Ines sagte im Gespräch zu mir: Er hat an beiden Enden gebrannt.

Auf dem Heimweg, so erzählte sie, nach diesem Vortrag habe sie ein Glücksgefühl und die starke Empfindung verspürt: „Jetzt habe ich es gefunden!“ Erst später habe sie gesehen, so Ines, dass Szondi eigentlich auch ihr erster spiritueller Lehrer gewesen sei.

Ines beschloss, sich nebst dem Psychologiestudium an der Uni gleichzeitig auch am Szondi-Institut ausbilden zu lassen. Dazu kam ihr Interesse für Graphologie und psychologische Astrologie. Alles packte und interessierte sie so sehr, dass sie sich in allen Bereichen fundiert ausbilden liess. Die Langeweile war vorbei und in den höheren Semestern eröffnete sich auch für sie im Psychologiestudium der Zugang zu spannenden Vorlesungen und zwar bei Herrn Prof. Ulrich Moser, Professor für klinische und theoretische Psychologie. (Herr Prof. Moser ist heute bei dieser Ehrung zur grossen Freude von Ines und uns allen auch anwesend.)

Prof. Moser lehrte Neurosenlehre und ist auch ein Szondi-Kenner par excellence. Ines fühlte sich von seinen Vorlesungen angesprochen. Sie liess sich von seiner Begeisterung, wenn er über die Schicksalspsychologie sprach, anstecken. In kleinen „Arbeitsgrüpplis“ besprachen sie jeweils „Fälle“ und waren ganz stolz darauf, was sie selbst bereits mit den schicksals-psychologischen Kenntnissen zum Verständnis beitragen konnten. Und Prof. Moser setzte jeweils bei der Fallbesprechung mit seinem immensen Wissen noch die Krone auf.

Bei Prof. Detlev von Uslar schrieb Ines ihre Lizenziatsarbeit mit dem Titel: „Die Antinomie als psychisches Prinzip“. Auch Prof. von Uslar war ein von ihr hochgeschätzter Professor. Dass er heute an ihrer Ehrung teilnehmen kann, empfindet sie als ein grosses Geschenk!

Eine weitere Begegnung, und zwar mit Dr. Wolfgang Husmann, Dozent am Szondi-Institut, wurde für den Werdegang von Ines Grämiger als Dozentin äusserst wichtig. Auch er war ein Spitzen-Ausbilder gewesen, ein guter Didaktiker, brillant, insbesondere in der Analyse des Szondi-Tests. So war es Dr. Husmann zu verdanken, dass Ines, noch vor Abschluss ihrer eigenen Ausbildung am Szondi-Institut (1972), als Dozentin gewählt wurde, und zwar im damaligen Institut für angewandte Psychologie IAP (heute Hochschule für angewandte Psychologie HAP) und am Szondi-Institut. Dr. Husmann hatte sie für diese Stelle vorgeschlagen und er traf seine Auswahl auf eine eher unkonventionelle Vorgehensweise.

Denn, ohne ihr Wissen, wurde sie zusammen mit ihren Kollegen bei einer Präsentation eines recht heiklen Themas, nämlich der Existenzformen von Armin Beeli, auf ihre didaktischen Fähigkeiten hin geprüft. „Ich muss ein Naturtalent sein“ meinte Ines lachend, denn während der ganzen Schulzeit vermied sie es mit Bravour, sich bei Vorträgen vorzudrängen.

Ines wurde bald erste wissenschaftliche Teilzeit-Mitarbeiterin von Leopold Szondi. Eine der von ihr ungeliebten Tätigkeiten war nicht abzuwenden, sie wurde erneut und unausweichlich mit der Statistik konfrontiert. Unzählige Testreaktionen, die heute so leicht am Computer auf kleinstem Raume „eingetippt“ werden können, wurden damals noch in mühseliger stunden- und tagelanger Fleissarbeit auf grossen Papierbögen in Strichellisten notiert. Das „Strichlimachen gefiel nun Ines wirklich gar nicht!

L. Szondi wollte Ines als Vollzeitmitarbeiterin in seinem Institut anstellen. Dieses ruhmvolle Angebot sorgte bei Ines jedoch für einige schlaflose Nächte. Ihrem Herzenswunsch folgend, nämlich ihren vielfältigen Interessen weiterhin Raum und Entwicklungschance zu geben, verzichtete sie auf dieses Angebot. Denn 1972 hatte Ines ihre eigene Praxis für Psychotherapie, Schicksalspsychologie, Berufs- und Laufbahnberatung, Psychodiagnostik eröffnet, wo sie nun ihr Wissen in Szondi-Test, Graphologie und Astro-Psychologie anwenden konnte. Das Herzstück aber war für sie die Analyse. Hier konnte sie ihre Analysanden das „Sein“ erfahren lassen und heilend wirken. Sie arbeitete auch in Delegation des Szondi-Institutes. Zur kasuistischen Forscherin bekannte sie sich, aber, so meinte sie, ich bin keine Forscherin, ich bin eine Heilerin.

Szondi akzeptierte ihren Entschluss und meinte liebevoll dazu: „Sie sind ein butterfly“! Er bedauerte ihr Nein, schätzte sie aber weiterhin sehr. So blieb das Verhältnis der jüngsten Mitarbeiterin mit L. Szondi ein äusserst freundliches. Sie wurde nach ihrer Meinung gefragt, geradezu aufgefordert mitzuteilen, was sie dachte, und es wurde keine geistige Anpassung verlangt. „Sie habe viele, wahnsinnig interessante Gespräche und Diskussionen mit Szondi erlebt“!, sagt sie heute.

Ines entfaltete voller Energie, Begeisterung und dem ihr eigenen Feuer eine erfolgreiche Lehr- und Praxistätigkeit. Sie war eine grosse Schafferin und eine Lebenskünstlerin. Sie erforschte wie eine psychologische Detektivin alles menschliche Geschehen, liess sich von ihren Studentinnen und Studenten, ihren Patientinnen und Patienten inspirieren und erweiterte auf diese Art und Weise auch fortwährend das von Szondi geschaffene Triebsystem mit angewandten Beispielen.

Szondis Denksystem, so sagte mir Ines, ist so unendlich vielseitig. Ich kann damit das ganze Leben betrachten, die Welt, die Natur, die Tiere, den Menschen, alles. Dass Szondi auch die Glaubensfunktion im Triebsystem integriert hatte, machte für sie das System vollständig. „Es ist ein offenes System, nicht wie manche denken mögen, ein geschlossenes!“ Sie könne Texte, auch interdisziplinär, mit der sog. Verbalisierungsanalyse signieren und das sei ein ewiges sich Weiterentwickeln.

Das stete sich Weiterentwickeln zeigte sich aber auch in den vielfältigen Fortbildungen, die Ines im Laufe der Jahre besuchte. So denke ich an die Fortbildung in Gruppentraining bei Dr. Bauer, in Psychodrama bei Martin Achtnich, und 1975 eine weitere 3-jährige Ausbildung in Paar- und Familientherapie mit integrierter Körperarbeit bei Dr. Carol Gammer, Dr. Martin Kirschenbaum und George Downing. Dazu kam auch die Teilnahme an einer Gruppen-therapie..

In der Lehrtätigkeit am Szondi-Institut und an der Hochschule für angewandte Psychologie fiel Ines durch ihre quirlige Lebendigkeit, ihren unkonventionellen Lehrstil, und einfach durch ihre Begeisterung an der Materie, die sie lehrte auf. Sie regte in ihrem Unterricht die Kreativität jedes einzelnen Studierenden an. Der Unterricht war spannend und forderte heraus. So erstaunen die Rückmeldungen nicht, die sie von ihren Studierenden entgegennehmen durfte: „Sie war streng und unsere beste Dozentin“ö und sie wurde zum Dank mit riesig grossen Blumensträussen beschenkt, eine Geste, die in den revolutionären 70er und 80er Jahren nicht an der Tagesordnung waren.

Ines verstand es, nicht nur das Wissen spannend weiterzugeben, sie stellte sich auch mutig Studierenden gegenüber, die nur eines im Sinn hatten, in der Opposition zu sein und den Unterricht zu stören. „So sei sie denn von einer nur verständnisvollen „lieben“ Lehrperson zu einer für Werte kämpfenden und der Konfrontation nicht ausweichenden Lehrperson geworden“.

Durch die Lehrtätigkeit an der Hochschule für angewandte Psychologie HAP in Szondi-Test-diagnostik, Schicksalsanalyse und Graphologie begeisterte Ines ihrerseits ihre Studierenden. Durch sie kamen immer wieder ehemalige HAP-Studierende ans Szondi-Institut und bildeten sich in der Schicksalsanalyse oder in schicksalspsychologischer Beratung aus. Sie hat somit über all diese 35 Jahre hinweg wirksamste PR-Arbeit für das Szondi-Institut geleistet.

Verbunden mit der Lehrtätigkeit begann Ines auch ihre eigenen Lehrbücher zu schreiben, und sie eröffnete 1981 einen Selbstverlag. So sind vier Kompendien zur Schicksalsanalyse und das Kompendium für Psychopathologie und Neurosenlehre mit spezifisch schicksals-analytischen Aspekten entstanden. Und ebenso viele Werke zur Graphologie und ein Werk zu Schicksalspsychologischen Graphologie. Ines sagte, sie habe nie vorgehabt, ein spezielles Buch zu schreiben. Wer Ines kennt, weiss, dass sie über ein immens grosses Zettelsystem verfügt. Auf diesen Zetteln stehen ihre eigenen Gedanken und Anregungen ihrer Studierenden, die sie während des Unterrichts laufend notierte. Aus diesem Zettelwald entstanden dann, auch auf Anregung der Studierenden, einige dieser Kompendien. Studierende, aber auch freiwillige Mitarbeiterinnen hatten mitgeholfen, Texte, die sie auf Disketten diktiert hatte, niederzuschreiben. Alle sagten, es sei interessant und gleichzeitig würden sie etwas lernen.

1982 erlangte Ines die ordentliche Mitgliedschaft als Psychoanalytikerin /Schicksals-therapeutin und etwas später die offizielle Anerkennung als Lehr- und Kontrollanalytikerin in Schicksalsanalyse bei der Gesellschaft für schicksalsanalytische Therapie (SGST).

Ines ist immer wichtig gewesen, ihre Ideen, ihre Ideale in die Realität umzusetzen. Sie gründete 1988 zusammen mit Werner Binder ein Seminar- und Kurszentrum SEBIL mit dem Akzent auf dem Interreligiösen und Glaubensdiskurs.

Ines wurde 1995 in den Stiftungsrat des Szondi-Institutes gewählt. Tatkräftig übernahm sie auch hier verschiedene Funktionen. Sie hat u.a. unser Institut auf alle Bedürfnisse und Triebfaktoren hin analysiert und in der Ausstattung und Schmückung des gesamten Institutes darauf geachtet, Formen, Farben, Licht, Dunkelheit bis hin zu den Gerüchen einzelner Räume in eine Harmonie zu bringen. So gibt es im Foyer einen Schaukasten und einen Kiosk und im Untergeschoss, etwas im Verborgenen, Szondis Nachlass.

Ein besonderes Anliegen war ihr auch die Führung einer Arbeitsgruppe in schicksalspsychologischer Graphologie. Unter der Leitung von Ines profilierte sich auch eine aktive Gruppe auf dem 16. Kongress der Internationalen Szondi – Gesellschaft, der 2002 in der Paulus-Akademie Zürich stattfand. Hier hielt Ines einen tief beeindruckenden Vortrag mit dem Titel: „Leopold Szondi – die Persönlichkeit in Bild und Handschrift“.

Im WbfP (wissenschaftlichen Beirat für Publizistik), einer weiteren Arbeitsgruppe, wo ich mit Ines zusammenarbeiten durfte, eröffnete sich eine weitere Facette ihres Wirkungskreises. Selbstbewusst und ohne Zögern reagierte Ines auf Zeitungsartikel oder aktuelle Geschehnisse, verfasste prägnante Leserbriefe und brachte so die Schicksalspsychologie in Frauenzeitschriften, Gesundheitszeitschriften und andere populäre Illustrierte. So entstanden auch drei Artikel „Kobra und Pitbull“, die „Messies“ und ein weiterer Artikel über das viel diskutierte Thema der Hyperaktivität und Konzentrationsstörungen. Alle drei Artikel sind eine brillante Anwendung der schicksalspsychologischen Denkweise und tragen zum tiefenpsychologischen Verständnis der Phänomene bei. Diese Artikel wurden oder werden noch in der Szondiana veröffentlicht. Ines reagierte gerne schnell und war mit ihren Artikeln und Vorschlägen immer am „Puls der Zeit“! Sie gehört zu den schicksalspsychologischen Autorinnen, die Phänomene aus dem Alltag aufgreifen und mit eigenständigem Denken beleuchten, so dass neue Zusammenhänge auch für den Laien sichtbar und verständlich werden.

Sie war es auch, die die Idee hatte, dass eine Strasse oder ein Weg nach Szondi benannt werden könne. Sie stellte den Antrag bei der Strassenbenennungskommission der Stadt Zürich und der wurde gutgeheissen. Im vergangenen Jahr konnte der Szondi-Weg mit einer Feier eingeweiht werden.

Ines nahm auch an einer Gerichtsverhandlung teil. Tat sie es in Erinnerung des Ratschlages ihres ehemaligen Philosophieprofessors, anstelle des gerichtsmedizinischen Instituts? Durch ihre „Einmischung“ und ihre klare schicksalspsychologische Begründung (s. letzte Brücke) gewann sie das Interesse des Verteidigers, so dass dieser sich mit der neuen diagnostischen Erkenntnis für seinen Klienten einsetzen konnte.

Sie sehen, auch ausserhalb des Szondi-Instituts handelte Ines Grämiger mutig wo immer sie eine Gelegenheit dazu sah, um mit ihrem schicksalspsychologischen und diagnostischen Wissen ihren Beitrag in der Welt leisten zu können. Sie hielt Vorträge über Schicksalspsychologie und Graphologie an der Universität Zürich, an der Volkshochschule Zürichö u.a. auch in der Szondi-Gruppe Lausanne. Sie bot auch viele Kurse an für kleine Gruppen in ihrer Praxis im gemütlichen „Cheminée-Raum“.

Ich habe Ihnen zu Beginn meines Vortrags versprochen, die verschiedensten Facettene der Tätigkeitsgebiete von Ines aufzuzeigen. Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, denn es ist uns allen vom Stiftungsrat eine grosse Ehre, dass Ines 35 Jahre an unserem Institut gelehrt hat und auch als Mitglied in der SGST mitgewirkt hat und sich für die Verbreitung der Schicksalspsychologie mit 100% Einsatz intelligent, innovativ und mit Herz eingesetzt hat.

Wenn wir vom Stiftungsrat Ines heute die Szondi-Ehrennadel überreichen, so ist das ein inniger Dank an sie als Dozentin, Autorin, Lehranalytikerin, Therapeutin, Supervisorin, Stiftungsrätin, Kollegin und Freundin! Diesem Dank möchten wir aber auch von Herzen unsere besten Wünsche für den Start ihres neu gegründeten Instituts ISCHAP beifügen,eines schicksalspsychologischen Instituts, so steht es in der Homepage geschrieben, welches eine interdisziplinäre Verbindung zu sämtlichem Fachwissen anderer Disziplinen wie Medizin, Homöopathie, Salutogenese, Neurowissenschaften, Theologie, Architektur, Kommunikationswissenschaft etc. anstrebt:

Das Orakel von Ines Namen hat sich erfüllt. Ines verfolgte mutig ihre Ideen und bahnte sich ihren Weg in Freiheit!

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