Kriminologie und spezifische schicksalspsychologische Kriminologie
Kriminologie = Lehre vom Verbrechen
Ist als empirische Forschungsrichtung noch nicht genau begrifflich definiert und abgegrenzt, umfasst aber verschiedene, interdisziplinäre Bezugswissenschaften wie Kriminalpsychologie, Sozial- und Rechtswissenschaften.
„Schicksalspsychologische Kriminologie“ (Begriff I. Grämiger 2010):
- ist ein Wissenschaftszweig der angewandten Psychologie innerhalb der Kriminlapsychologie und Kriminologie.
- hat einen spezifisch tiefenpsychologischen Ansatz, dh. integriert die Erkenntnisse der Tiefenpsychologen S. Freund, C. G. Jung, A. Adler und ergänzt diese noch durch die Lehre des Begründers der Schicksalsanalyse, Leopold Szondi.
- befasst sich einerseits mit der „angewandten Kriminologie“ (Begriff von Hans Göppinger, 2008) / der Einzelfallanalyse. Dazu dient ihr der Szondi-Test, welcher bei der Erforschung / Analyse unbewusster Motive des Täters behilflich ist und einen Ueberblick über dessen Triebbedürfnisse gibt. L. Szondi, aber auch andere Schicksalsanalytiker (wie z.B. der ehemalige Schweizer Bundesstaatsanwalt Hans Walder, Jurist und Szondianer) haben über Jahrzehnte hinweg Triebprofile von Tätern aufgenommen, ausgewertet und mit Straftaten verglichen.
- beschäftigt sich andererseits aber auch mit Statistiken, Erfassung von ganzen Tätergruppen (siehe auch Almut Schweikert „Tötungsstile“ …..)
- ist ein ergänzender Beitrag zur der eher abstrakt-statistisch forschenden allgemeinen Kriminologie, welche mehr naturwissenschaftlich, soziologisch und rechtswissenschaftlich orientiert ist.
- Delinquenz und Scham
- Wortpatenschaft im Bereich der schicksalspsychologischen Kriminologie
- Eine schicksalspsychologische Einmischung am Geschworenen-Gericht zum Thema epileptiforme Dämmerattacke
- Kriminalpsychologische Traumdeutung
Meiner Ansicht nach sollten sich die logisch-statistisch, naturwissenschaftlich arbeitenden Richtungen der Kriminologie, welche der linken Hirnhälfte entsprechen und die mehr tiefenpsychologisch orientierten Geisteswissenschaften, welche mehr der Wahrheitssuche der rechten Hirnhälfte entsprechen, gegenseitig finden und ergänzen.